Donnerstag, 22. Januar 2015

Snacking on art – Mit dem Fotografen Tom Vack in der Pinakothek der Moderne

Eigentlich hatte ich mir etwas vollkommen anderes vorgestellt, als ich auf Facebook gelesen habe, dass es eine Veranstaltung in der Pinakothek der Moderne mit dem Fotografen Tom Vack gibt. Ja, es war klar, hier kommen Kunstinteressierte zu einem Plausch bzw. Ausstellungsbesuch, und der Künstler sollte auch irgendwie dabei sein. Aber, dass es SO toll wird? Das hätte ich nicht erwartet!
Treffpunkt war die Rotunde:  Langsam kamen alle zusammen, bewaffnet mit Digitalkameras. Auf einmal stand ein Amerikaner neben mir, gut gelaunt mit einem Grinsen, fragte ganz ungezwungen und locker in die Runde. Das war Tom Vack, Fotograf aus Chicago, der gerade eine Ausstellung in der Pinakothek der Moderne gibt. Vack hat sich auf Designfotografie spezialisiert.  Für seine Bilder kommen schon mal bis zu 17 Leuchten zum Einsatz, mit denen Vack die Objekte ins rechte Licht setzt.  Nachdem er uns seine Arbeiten gezeigt hatte, konnten wir selbst durch die Daueraustellung der Pinakothek der Moderne gehen und Designerstücke fotografieren. Unsere Aufnahmen wurden dann gemeinsam besprochen und Vack gab wertvolle Tipps. Er zeigte uns u.a. auch, wie in Adobe Lightroom Fotos nachbearbeitet werden können.
Hier seht ihr meine Fotos:










Donnerstag, 8. Januar 2015

Tweetup! Im Haus der Kunst

Das Internet eröffnet viele neue Kommunikationsmöglichkeiten mit verschiedenen Schwerpunkten. Neben fotobasierten Plattformen wie Instagram und Flickr hat sich der Kurznachrichtendienst Twitter schon in die Startmenüs der meisten Handys eingebrannt. Die Welt vernetzt sich digital und man kann sehr viele Menschen gleichzeitig mit wenig Aufwand erreichen. Im Rahmen unseres Seminars „Museum und Internet“ wollten wir genau diesen Vorteil nutzen und es wurde ein „tweetup“ im Haus der Kunst in München zur derzeitigen Ausstellung „Georg Baselitz- Damals, dazwischen und heute“ organisiert. Bei einem tweetup handelt es sich um eine Gruppe, die zu einem gewissen Zeitpunkt über eine Aktion twittert, welche unter einem festgelegten Hashtag läuft. In unserem Fall: Eine Führung durch die Ausstellung mit dem Seminar unter #baselitzLMU. Twitterer von außen konnten unsere Beiträge live mitverfolgen, indem sie den Hashtag suchten.
Um einen Mehrwert an qualitativen Informationen zu gewinnen wurden Tweets mit Links zu Zeitungsartikeln, Interviews etc. im Vorfeld vorbereitet (z. B.: mit Tweetdeck) und dann automatisch gesendet. Der größte Teil eines tweetup’s  besteht jedoch aus dem aktiven twittern während der Führung. Impressionen, kritische Argumente oder auch Kurzausschnitte des Referierenden werden digital wiedergegeben.
Bei #baselitzLMU erzielten wir mit 281 Tweets  eine potentielle Reichweite von etwa 201.280 Usern. Wie das Ganze konkret aussieht zeigt dieses sorify, für all jene, die nicht dabei waren:

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Art Basel Miami Beach - Resümee und Geld und Kunst

Resümee

So langsam kehrt in Miami wieder Ruhe ein. Die Zelte der Satellitenmessen werden abgebaut, in South Beach ist wenigstens außerhalb der Rush Hour wieder flüssiger Verkehr möglich und der "Kunstjetset" widmet sich wieder anderen Dingen (z.B. der Installation von Douglas Gordon in NY).
Die Künstlerviertel Miamis wie Wynwood, Design District und Coconut Grove wirken nach dem großen Ansturm leer und fast schon erschöpft. Die Galerien haben geschlossen, dafür kommen die Graffitis auf den Häuserwänden bestens zur Geltung.


Die Art Basel Miami Beach ist zu Ende und sie war wohl wie jedes Jahr äußerst erfolgreich. Besonders am Wochenende zog sie auch viele Bewohner Miamis an, die sich immer mehr mit dem Spektakel anfreunden und deren Interesse für zeitgenössische Kunst wächst. Auch die anderen Messen wie Untitled, Art Miami und Context waren gut besucht. Das Perez Art Museum in der Nähe von Downtown Miami lockte mit einer Party viele Sammler und auch das Bass Museum of Art konnte mit seiner Peter Marino Ausstellung überzeugen und von den vielen Messebesuchern profitieren.

Für mich war es äußerst spannend, diese Zeit in Miami mitzuerleben und Eindrücke zu sammeln. Jeder Messetag brachte andere Besucher. Seien es die Sammler und Kunstberater am ersten Tag, die mit einer gewissen Routine die Stände durchliefen und abends auf den Parties Freundschaften pflegten oder die erfolgreichen Unternehmer am zweiten Tag, die mit Lamborghini und Model-Freundin sich langsam der Kunst als möglichem Hobby oder Investition näherten. Am lebendigsten ging es dann an den öffentlichen Tagen zu, als die Kunstwerke zunehmend als Kulisse für Instagram-Fotos und Facebook-Posts dienten, so aber auch mit Leben gefüllt wurden.

Mein absoluter Favorit dieses Jahr war das Gemälde "The Clown" von George Condo. Ausgestellt bei der Galerie Skarstedt ging ich jeden Tag daran vorbei und entdeckte immer wieder neue Facetten in dem verschobenen Gesicht.



Für Friedrich Kunath, einem deutschen Künstler der in Los Angeles lebt, geht es weiter bergauf. Nach dem mir seine Objekte und Gemälde schon bei der Frieze in London aufgefallen sind, freute ich mich besonders auf der Art Basel Miami vier neue Werke bei verschiedenen Galerien zu sehen. Auf jeden Fall ein Künstler den man im Auge behalten sollte und der sicher noch einiges Aufsehen erregen wird.


Ansonsten war aus Deutschland natürlich Gerhard Richter vertreten (aber mit nur einem Bild bei der Galerie Thomas), außerdem Jonathan Messe mit plakativer Wortkunst:


Mit einer süßen Installation war Tobias Rehberger am Start. Viele zerbrochene Hamster aus Ton waren auf verschiedenen Ebenen angeordnet. Mir hat sich der Sinn noch nicht ganz erschlossen, aber genau um das "Nicht-Verstehen" geht es ja oft in der zeitgenössischen Kunst.


Kunst und Geld



Bei einem Blick auf den Parkplatz der Messe oder beim Begutachten der Klamotten der Besucher kommt man nicht umhin, sich auch ein bisschen Gedanken über die Verbindung von Kunst und Geld zu machen. Gerade zu internationalen Kunstmessen pilgern die superreichen Sammler zur Kunst und Unternehmen springen auf den Zug auf - veranstalten Kunstdinners und Events, auf die sie verdiente Kunden einladen. Wenn man das nicht gewöhnt ist, kommt einem das Ganze dann auch wie großes Theater vor. Die Messewoche wirkt dann wie ein wahnsinniger Mix aus Promo-Events, Galeriedinners und Beachparties. Dominiert von Superstars wie Hans-Ulrich Obrist, Marina Abramovich (die wirklich allgegenwärtig war) und Klaus Biesenbach. Ein schönes Beispiel wie man diesen Name-Dropping-Wahn auf den Punkt bringen kann bietet der Instagram-Kanal des New Yorker Kunstkritikers Jerry Saltz.

Ich selbst arbeite ja auch an der Schnittstelle zwischen Business und Kunst. Bei den Gesprächen mit Künstlern, Galeristen und anderen Kunstberatern, die Kunst mit Marketing verbinden, fiel mir aber immer mehr auf, wie sehr diese Zusammenstellung von dem ausführenden Personal abhängt. Viele Unternehmen lassen den Künstlern nämlich freie Hand, was die Auswahl und Durchführung ihrer Objekte angeht. Besonders interessant war ein Gespräch mit dem Kunstbeauftragten der Spirituosenmarke Absolut Vodka. Als erstes Unternehmen warben sie mit von Künstlern gestalteten Flaschen und arbeiteten mit Künstlern wie Andy Warhol und Louise Burgeois zusammen. Sie ließen die Künstler einfach machen, dabei kam auch mal Kritisches heraus, wie bei Maurizio Cattelan, der kurzerhand eine besoffene Maus in die Flasche steckte. Aber genau dadurch bewahrte sich die Marke Integrität und zeigte, dass Kunst sich sehr wohl mit Marken auf sinnvolle Art und Weise verbinden kann.

Sobald den Künstlern aber Vorgaben gemacht werden, sich zu viele Manager, die keine Ahnung von Kunst haben, einmischen und die Künstler wie Geschäftspartner behandelt werden, wird die Verbindung kritisch und verliert an Glaubwürdigkeit.

Das verstehen auch zunehmend die Unternehmen und so könnte durchaus fruchtbares aus dieser Verbindung hervorgehen. Künstler, die sich austoben können und Unternehmen, die das Ganze finanzieren und deren Image durch die Kunst geformt, verbessert und verfeinert werden kann.

Das war es mit meinem Tagebuch aus Miami. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und konntet ein paar Eindrücke sammeln. 

Montag, 8. Dezember 2014

Art Basel Miami Beach - dritter und vierter Tag - 04. + 05.12

Nachdem sich die Aufregung vom ersten Tag gelegt hat und die Sinnesüberreizung bei den Rundgängen immer mehr nachlässt, bildet sich im Kopf langsam aus den vielen Einzelbildern ein großes Ganzes. Eine Nacht lang hat man die Highlights der Preview verarbeitet und beginnt am zweiten Tag mit der eigentlichen Erkundung der Stände.

Was schon beim ersten Rundgang auffiel, aber jetzt erst richtig zur Geltung kommt ist der Stand von Sadie Coles HQ. Der Schweizer Künstler Urs Fischer, bekannt vor allem durch seine kompromisslose Veränderung von Räumlichkeiten, verwandelte mit hunderten grünen Tropfen die Booth in eine surrealistisch-eingefrorene Zone.


Bei der Londoner Galeristin Victoria Miro finden sich tolle neue Werke von Yayoi Kusama. Die von Punkten besessene Japanerin, vielen wahrscheinlich durch ihre Zusammenarbeit mit Louis Vuitton bekannt, hat einen ihrer Kürbisse mit silbernen Mosaiksteinchen verziert und natürlich nicht auf die Punkte verzichtet.


Auf der Frieze im Herbst dieses Jahres in London präsentierte die 85-Jährige noch deutlich weniger schimmernde Gewächse (Bild). Leider ist nicht bekannt, ob das silberne Glanzobjekt speziell für das Publikum in Miami angefertigt wurde, oder nur eine Variation ihres altbekannten Themas ist. 
Auch ein Gemälde gibt es von ihr zu kaufen:



Wieder gibt es natürlich die Punkte, aber die Formen erinnern mehr an Organisches unterm Mikroskop. Im unteren Teil des Bildes lässt sich eine Art Gesicht mir zwei Augen und einem Mund erkennen.

Der Künstler Vik Muniz, manchen vielleicht bekannt aus der großartigen Dokumentation "Wasteland", wird unter anderem in der Edwin Houk Gallery ausgestellt.


Er bleibt seinem Thema treu und hat diesmal Michelangelo mit Schrottobjekten nachgestellt. Rechts daneben gibt es von ihm auch noch Brigitte Bardot in Strass, leider habe ich davon kein Foto gemacht.

Einer meiner absoluten Favoriten der diesjährigen Messe war die Künstlerin Kara Walker. Die 44-Jährige, die im letzten Jahr mit ihrer Sugarsphinx ganz New York in Aufruhr versetzte, zitierte auch in ihren Werken auf der Art Basel die Geschichte der Schwarzen und des Zuckers in Amerika.


Die Scherenschnitte (in der Booth von Sikkema Jenkins & Co. Gallery) siedeln sich irgendwo zwischen Onkel Toms Hütte und Huckleberry Finn an und reißen den Beobachter sofort in eine andere Welt. Einerseits herrscht eine gewisse Abenteuerlust, eine Piratenromantik- und ästhetik, andererseits aber die bittere Geschichte der schwarzen Sklaven, die in den tropischen Gebieten der Amerikas das Zuckerrohr abbauen mussten.

Im nächsten (und letzten) Eintrag wage ich ein kleines Resümee der Messe, zeige noch ein paar deutsche Künstler, darunter meinen Lieblingskünstler, und werde vielleicht auch kurz etwas zum Thema Geld und Kunst schreiben, dass sich hier förmlich aufdrängt.

Weihnachtliche Grüße:


Sonntag, 7. Dezember 2014

Neue Märkte für den Kunsthandel

Ich wette, jeder meiner Leser hat schon einmal im Internet ein Produkt bestellt, egal ob es sich um Kleidung oder Bücher etc. handelt. Internetversand ist heute nicht mehr wegzudenken. Dabei spricht dieses Geschäftskonzept eine Grundemotion des Verkaufs an und zwar die Faulheit. Wir sitzen gemütlich am Sofa und können bequem mit wenigen Klicks unser Konsumglück vor die Haustür liefern lassen. Immer mehr Bereiche wollen auf den lukrativen Zug aufspringen.
Das Auktionshaus auctionata, das in Berlin seinen Firmensitz hat, entwickelt ihre eigene Geschäftsphilosophie und konnte damit bereits auch schon eine Bombe mit dem Verkauf von einem Schiele für 1,5 Mio. Euro zünden (Zuschlagspreis). Der gesamte Verkauf spielte sich über das Internet ab. Karl aus Österreich gab das letzte Gebot in der online-Auktion ab, die live übertragen wurde.
Dieses Auktionshaus hat sich auf Internetauktionen und einen Online-Shop spezialisiert. Hier wird alles verkauft, was in irgendeiner Weise kunstfertig ist, vom großen Ölgemälde bis hin zu Sammlerstücken, wie Tintenfässern und Stofftieren. Um die Fülle an verschiedenen Objekten sachgemäß zu schätzen betreibt auctionata ein Expertennetzwerk von über 250 Experten, in über 40 Ländern. Die erste Schätzung ist kostenlos, jede weitere wird berechnet.
Der Handel mit Kunst im Internet erfuhr in letzter Zeit einen Aufschwung, wie man auch anhand der Hiscox-Studie über online Kunsthandel ablesen kann.
Zu den Vorteilen zählen vor allem:
1. Die Hemmschwelle sinkt, da man nicht erst zu einem Auktionshaus fahren muss, das zudem auch eine meist sehr elitäre Ausstrahlung besitzt, die manchen einschüchtern lässt.
2. Künstler werden leichter gefunden, auch neue Werke kann man sich leichter erschließen. Darüber hinaus hat man hat eine bessere Möglichkeit Preise zu vergleichen und auch Vergleiche im Werk des Künstlers zu ziehen.
3. Die angebotene Kunst ist meist günstiger, spricht ein großes Publikum an und ist somit für viele leistbar.

Auctionata hat die Marktlücke erkannt und prescht mit vielen  Investitionen vor, um die Luft nach oben auszufüllen. Ob sich das Geschäftsmodell im Hochpreissegment durchsetzen kann, bleibt abzuwarten, im unteren Preissegment dürfte sich der Markt in nächster Zeit noch steigern, da vor allem eine Masse an Kunden weltweit angesprochen werden kann.

Freitag, 5. Dezember 2014

Art Basel Miami Beach - Der zweite Tag - 03.12

Endlich war er da: der Tag der (Preview-) Eröffnung. Als erstes dürfen sich die Besitzer der First-Choice Karten in die Halle begeben und von Stand zu Stand zu trudeln. Um neun Uhr werden die Türen geöffnet und in der Eingangshalle merkt man die energetische Stimmung. Was werden die Gallerien präsentieren? Einiges ist vorab schon durchgesickert, aber die endgültige Melange der Kunstwerke, die eine solche Messe zu einem Erfolg oder Misserfolg werden lässt, zeigt sich mit den ersten Besuchern. Leider habe ich keine First-Choice Karte, aber immerhin eine Preview. Das heißt ich muss mich bis 3 Uhr nachmittags gedulden. Obwohl die Messe erst am nächsten Tag eröffnet wird, ist unter den First-Choice und Preview Besuchern schon so viel kaufkräftiges Publikum, dass manche Galerien nach den ersten Stunden schon mehr als die Hälfte ihrer Werke verkauft haben.
Hier ein Foto der Preview-Meute:


In der Luft liegt Aufregung und als die Uhren 3pm schlagen, ergießen sich die Menschen an den vier Eingängen auf die Messe. Der Galeristenkönig Larry Gagosian sitzt höchstpersönlich in seiner Booth und hält Hof. Neben einem neuen Jeff Koons stellt er dies Mal zwei Picassos aus, die extra von Sicherheitspersonal überwacht werden.


Bei Whitecube steht Inhaber Jay Joplin sympathisch wie immer zwischen den Menschen und begrüßt alle mit Küsschen. Hier eine erste Überraschung: Der neue Damien Hirst bietet eine Abwechslung zu den sich sonst eher wiederholenden Motiven des Künstler. Das Werk mit dem Namen Istanbul ist bildet schematisch eine Landkarte der Stadt am Bosporus ab. Als Material hat der Engländer aber nur Skalpelle aus dem OP-Bedarf (wenn es das Wort gibt) verwendet.


Mehr zu den Kunstwerken die ausgestellt sind gibt es dann im nächsten Eintrag. Am Abend dieses spannenden Tages geht es dann noch auf die ABMB-Party von BMW im botanischen Garten Miamis direkt neben dem Convention Center. Es gibt leckeres Essen und Champagner und nebenbei wird auch ein sogenanntes Artcar von Roy Lichtenstein enthüllt. Leider verwehren heftiger Wind und schlechter Sound gepaart mit kleiner Bühne allen Gästen, die weiter als sechs Meter entfernt stehen, die tollen Reden. Aber es wird sich trotzdem amüsiert.


Im nächsten Blog-Eintrag gibts noch mal einen kleinen Rundgang durch die Messe und anschließend Rolls-Royce Party mit Kunstprojektionen.

Weihnachtliche Grüße:



Donnerstag, 4. Dezember 2014

Art Basel Miami Beach - Der erste Tag - 02.12

Mit Verspätung und ein bisschen Zeitverschiebung melde ich mich aus Miami. Für diese Woche bin ich Teilnehmer und Beobachter auf der Art Basel Miami Beach. Eigentlich bin ich aus beruflichen Gründen hier, aber vielleicht ist es spannend zu lesen und eine Bereicherung für den Blog, wenn ich meine Erfahrungen wie im Tagebuch dokumentiere. Weil die letzten Tage so viel los war, kann ich mit dem Schreiben erst heute beginnen und fange erst mal mit dem Dienstag an.



Nach einem langen Flug grüßt Miami mit schwülem Wetter. Es hat um die 27 Grad und kurze Regenschauer sorgen für tropische Luftfeuchtigkeit. Der Ocean Drive strahlt trotzdem wie in den 70er Jahren und ein Art Deco Hotel reiht sich ans nächste. Die Art Basel findet im Convention Center  von Miami Beach statt, ein riesiger Hallenkomplex auf Höhe der 17ten Straße. Heute gilt es erstmal die Preview-Karten für  morgen zu holen. In der Schlange am VIP-Pick-Off sammeln sich langsam die Sammler und Besucher, die in den Genuss von First-Choice oder Preview Karten kommen. Offiziell öffnet die Messe nämlich erst am 4. Dezember. Besonders verdiente Kunden der Messe oder der teilnehmenden Galerien können aber schon früher kommen. Bei der Messe gilt, anders als bei einer Auktion: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Danach geht es zur Design-Miami. Einer Satellitenmesse die sich praktisch auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet und Kooperationen von Firmen, Designern und Innenarchitekten zeigt.


Fendi hat sich gleich im Eingangsbereich einen Platz gesichert und präsentiert Möbel aus der eigenen Kollektion. Besonders schön auch Perrier, die (neben gratis Champagner) auch eine Kollaboration mit Möbeldesignern vorstellen. Auf dem Tisch befinden sich äußerst filigran gearbeitete Pflanzen, die sich mimosenartig bei jeder Annäherung zurückziehen.


Am Abend geht es dann zum VIP-Opening der Messe im Park des Bass Museum of Art ganz in der Nähe der Messe. In dem Park sind verschiedene Kunstwerke ausgestellt, die sich mit Bars und Buffetständen den Rasen teilen.


Es werden live Zigarren gerollt und so langsam erkennt man die Gesichter wieder, die wie man selber dem Messe-Zeitplan folgen. Von einer Station zur Nächsten, so bekommt man langsam ein Gefühl wie am ersten Tag in einer neuen Schule. Die Klassenzimmer sind festgelegt, und in der großen Pause kommen alle zusammen.

So viel zum ersten Tag in Miami. Im nächsten Eintrag geht es weiter mit der Eröffnung der Messe, ersten Eindrücken aus dem Inneren der Hallen und am Abend wieder Party.

Weihnachtsgrüße: